Gebühren bei der ING – Ich bin dann mal weg…

Online Banking

Noch am 10. Januar (2020) ging eine Meldung durch die Börsen News, dass die ING (vorher ING DiBa) einen enormen Kundenzuwachs zu verzeichnen hatte, einen Milliardengewinn erwirtschaftet und die Dividende für die Aktionäre erhöht hat.

Nur wenige Tage später erhält der verwunderte Bankkunde dann die Nachricht, dass ab dem 01.05.2020 Gebühren für das bisher kostenlose Girokonto anfallen werden, wenn nicht mindestens 700 Euro im Monat auf dem Konto eingehen.

Ist das nicht der Fall, werden Kontoführungsgebühren von 4,90 Euro pro Monat fällig.

Unter einem Link auf der Startseite des Onlinebankings schreibt die ING dazu unter anderem:

(Zitat ING:)
Neues vom Girokonto:

Eins schon mal vorab: Solange Sie Ihr Konto als Gehaltskonto nutzen oder unter 28 Jahre alt sind, kostet es Sie weiterhin nichts.

Als Gehaltskonto bedeutet: mit monatlich mindestens 700 Euro Geldeingang, z.B. durch Ihr Gehalt, die Rente oder Pension.

Weiter kostenfrei sind: Ihre VISA Card [Debitkarte], das Geldabheben und alle anderen bisher kostenfreien Leistungen Ihres Kontos.

Girokonten mit weniger als 700 Euro Geldeingang kosten ab 01.05.2020 monatlich 4,90 Euro. Belastet wird der Betrag jeweils im nächsten Monat.

Wie bitte, passt das mit der o.a. Börsenmeldung zusammen? Was ist mit all den Kunden, die nur einen Minijob haben und somit nur einen Gehaltseingang von 450 Euro oder allgemein unter 700 Euro vorweisen können?

Die werden dann zu all der Missere noch mit zusätzlichen Kontoführungsgebühren belastet. Toller Schachzug von Euch, ING!
Gut für die Aktionäre, schlecht für die Kunden!

Ich für meinen Teil bedanke mich hiermit für die 75 Euro, die ich damals für die Eröffnung des Kontos erhalten habe und werde mich dann in Kürze abmelden. Ein kostenpflichtiges Konto (bei einer anderen Bank) reicht mir.

Weg bin ich damit aber auch als Kunde mit meinem Aktien-Depot, denn ohne das dazugehörige Girokonto, ist das Aktiendepot ziemlich nutzlos.

Einschränkungen auch bei der DKB

Leichte Einschränkungen gibt es seit einiger Zeit auch schon bei dem kostenlosen Girokonto der DKB. Auch da gibt es die Grenze von 700 Euro aber die Kontoführung bleibt weiterhin kostenlos.

 

 

Eingeschränkt werden nur einige Annehmlichkeiten mit der kostenlosen VISA Karte, nämlich das kostenlose Abheben an Geldautomaten im Ausland oder die Rückerstattung der Auslandsgebühren beim Einkaufen mit der DKB VISA Karte.

Die EZB ist Schuld

Schuld an all diesen Einschränkungen und Gebühren ist natürlich wiedermal die Zinspolitik der EZB. Die Banken können mit Guthaben eben kein Geld mehr verdienen und müssen für Einlagerungen bei der EZB sogar Negativzinsen bezahlen.

War ja klar, das das auch irgendwann mal bis zum Kunden durchschlägt.

Klar ist aber auch, dass die Banken, wenn sie denn vernünftig wirtschaften, immer noch Gewinne erzielen können, nur eben etwas weniger. Insgesamt halte ich diese Maßnahme für überzogen und werde auch die Konsequenzen daraus ziehen. Und Tschüß…