Welches Keyboard für Alleinunterhalter?

YamahaPSR S-970 Keyboard für Alleinunterhalter

In den 80er Jahren, als ich selbst anfing als Alleinunterhalter tätig zu sein, war das alles noch eine relativ teure Angelegenheit. Das Keyboard oder damals noch die Orgel war schon ziemlich teuer und dann kam ja auch noch die PA dazu.

Ich glaube ich war damals einer der ersten Alleinunterhalter in meiner Gegend, die „nur“ mit einem Keyboard aufgetreten sind. Die anderen spielten damals noch auf teuren und schweren zweimanualigen Orgeln.

Durch das einfache & leichte Keyboard konnte man schon einiges einsparen und hatte trotzdem den vollen Leistungsumfang mit zahlreichen Sounds und Rhythmen (Styles).

In der Spitze habe ich dann mit 3 Keyboards gleichzeitig gespielt: 2 Synthesizer für die Sounds und 1 Arranger Keyboard. Letzteres war ein Arranger plus von Solton mit 64 Rhythmen und nur 3 Oktaven, nur für die linke Hand. Eine mords Arbeit bei Auf und Abbau…

MIDI Files waren seinerzeit noch obsolet. Es musste tatsächlich alles Live gespielt werden.

Wer heute als Alleinunterhalter einsteigen will, hat es da wesentlich einfacher und auch billiger. Auch braucht man sich nicht mehr jedes Jahr neue Keyboards zu kaufen, weil das alte technisch hoffnungslos überholt ist.

Die besten Keyboards von Yamaha, Korg, Ketron & Co…

Die meisten Alleinunterhalter spielen heute auf den Tyros oder Genos Keyboards von Yamaha. Etwas weniger verbreitet aber nicht weniger gut, sind die Geräte von Casio, Ketron, Korg oder Roland.

Allerdings kosten diese Flaggschiffe der Keyboardklasse auch richtiges Geld. Bei ca. 1700 Euro geht es los und die neusten und teuersten Modelle kratzen schon an der 4000 Euro Marke.
Da muss man sich schon Gedanken machen, wie viele Gigs man spielen muss, bis die Kohle wieder drin hat.

Es geht aber auch billiger

Doch es geht auch wesentlich billiger, denn für den Anfang tun es mittlerweile auch die Einsteiger oder Mittelklasse Modelle der oben genannten Hersteller.

Selbst das EK-50 von Korg (299€) oder das PSR E-463 von Yamaha (ca. 285€) bieten schon alles, was ein Alleinunterhalter so braucht: Jede Menge guter Styles (um die 200 & nachladbar) und Sounds (um die 700(!)) und ein MIDI File Player. Dazu noch ein Mikrofon für den Gesang und eine Einsteiger PA (Verstärker & Boxen) und fertig ist die Ausrüstung für den Alleinunterhalter.

Da die Keyboards in dieser günstigen Preisklasse noch kein Mikrofoneingang und entsprechendes Effektgerät haben, muss man darauf achten, dass wenigstens der Powermixer oder der Mixer oder Verstärker über ein kleines Effektgerät mit Hall und Echo (Delay) verfügt.

Die günstigen Geräte haben auch keine MIDI Ein- und Ausgänge so das man sie klanglich nicht mit Hardware Sound-Modulen erweitern kann.
Allerdings haben zumindest die oben genannten Geräte einen USB Anschluss, so dass man auf einem USB Stick weitere Styles und MIDI Files zum Nachladen speichern kann.

Keyboards mit Vocal Harmony

Die etwas teureren Mittelklasse Modelle von Yamaha (PSR S-970/75) oder Korg (PA 900/1000), haben wie ihre Brüder & Schwestern aus der Oberklasse dann auch schon einen Voice Prozessor (Vocal Harmony) inklusive Effektgerät mit an Board, so das man mit sich selber im Chor singen kann.

Ich denke manchmal wie toll es gewesen wäre, wenn ich das damals in den 80ern schon gehabt hätte.

Vorteil für Yamaha

Die Keyboards von Yamaha haben den unschlagbaren Vorteil, das es im Internet nahezu unzählige Styles und andere Software zum kostenlosen Download gibt. Das gibt es für die anderen Keyboards natürlich auch, allerdings nicht in diesem Ausmass.

Ich selbst habe auf meinem USB Stick weit über 10.000 zusätzliche Styles abgespeichert. Dabei sind sowohl Song Styles, die für ein bestimmtes Lied passen, wie auch die Styles anderer Marken, die für Yamaha Keyboards konvertiert wurden.

Das letzte Bild, mit dem ich mein Ketron SD1 bei Ebay verkauft habe

Ich selbst habe damals mit Keybords von Yamaha (PS-6100) und JVC angefangen und habe danach aber immer mit Solton (Arranger plus, MS50, SD1) gespielt. Nach einem kurzen Intermezzo mit einem Korg PA900 bin ich aber nun bei einem Yamaha PSR S-970 gelandet.

Wenn das Geld reicht, überlege ich mir, ob ich mir nicht noch ein gebrauchtes Ketron Keyboard oder Arranger-Soundmodul dazukaufe. Denn die Sounds (insbesondere die Live Drums und Saxophone von Ketron sind wirklich unschlagbar.