Smartwatch für 50 Euro – was davon übrig bleibt

Smartwatch für 50 EuroSmartwatch für 50 Euro

Letztes Jahr zu Weihnachten hatte ich mir bei Amazon eine Smartwatch für 50 Euro bestellt. Jetzt, knapp ein Jahr später möchte ich Euch von meinen Erfahrungen berichten und Euch zeigen, was nach einem Jahr von so einer Uhr übrig bleibt.

Der Hauptgrund für so eine Smartwatch war neben der Uhrzeit der eingebaute Schrittzähler. Ich wollte einfach wissen, wie viele Schritte und Kilometer ich jeden Tag an meinem Arbeitsplatz zurücklege.

Die anderen zahlreichen Funktionen der Uhr waren ganz nett, wurden von aber eher selten gebraucht:

Schrittzähler, Blutdruckmesser, Herzfrequenz und in Verbindung mit einem Smartphone und der passenden App wurden auch Nachrichten und Wetterdaten angezeigt.

Der Schrittzähler

So konnte ich feststellen, dass ich jeden Arbeitstag zwischen ca. 14.000 und 18.000 Schritte zurücklegte. In der App konnte man wiederum festlegen, wie lang so ein Schritt in etwa ist. Dementsprechend hat die Uhr dann noch die zurückgelegten Kilometer angezeigt.

Die Schrittlänge hatte ich auf 50 cm eingestellt, folglich bin ich lt. oben angezeigten Schritten, etwa 7 bis 9 km gelaufen.

Blutdruck & Herzfrequenz

Der Blutdruckanzeige würde ich nicht trauen. Angezeigt wurden ständig Traumwerte, obwohl ich weiß, dass mein Blutdruck eher etwas zu hoch als zu niedrig ist. Es ist zudem fraglich, wie die Uhr den Blutdruck überhaupt misst? Gepumpt wird da jedenfalls nichts. Das geht wohl hauptsächlich über die in der Rückseite eingebauten Laser(?).

Die Herzfrequenz scheint da schon eher der Realität zu entsprechen. Die Werte stimmten mit denen überein, die auch andere Geräte, wie ein Blutdruckmessgerät bei mir anzeigen.

Auswahl des Ziffernblattes

Bei dieser Smartwatch konnte man über die App (Da Fit) mehrere hundert(!) Ziffernblätter laden und so das Aussehen der Uhr individuell an den eigenen Geschmack anpassen. Auch eigene Fotos konnten als Hintergrund geladen werden. In der Uhr selbst stehen 4 Designs zur Verfügung. Drei davon sind fest vergeben und das vierte kann man wie beschrieben über die App individuell laden.

So sah das Angebot bei Amazon aus. Die gleiche Uhr gibt es aber auch unter anderen Namen

Ist die Uhr Wasserdicht?

Laut Beschreibung sollte die Uhr bis 5 ATM wasserdicht sein, was einer Tiefe von 40 Metern entsprechen würde. Das wird die Uhr aber in der Realität nicht mitmachen. In der Beschreibung ist nämlich weiterhin zu lesen, dass man damit duschen und schwimmen kann. Das mit dem Duschen habe ich ein paar mal ausprobiert und die Uhr zeigte keine Ausfallerscheinungen oder Wasser oder ein beschlagenes Frontglas. So weit, so gut also.

Schlafmessung

Einige Funktionen kann man nur in der App ablesen. So auch die Angaben zum Schlaf. Die Uhr misst recht zuverlässig die Zeit vom Einschlafen bis zum Aufwachen und definiert dabei die Tiefschlafphase und die Phasen leichteren Schlafs.

Smartwatch für rund 50 Euro

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Weitere nützliche Funktionen

Besonders gut hat mir gefallen, dass sich das Display automatisch eingeschaltet hat, wenn man den Arm gedreht hat, um auf die Uhr zu gucken. Man kann diese Funktion auch automatisch deaktivieren, etwa von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr morgens, sodass das Licht vom Display nachts nicht beim Schlafen stört.

Batterieverbrauch

Kleiner Tipp, um die Batterielaufzeit zu verlängern: Die Bluetoothverbindung ausschalten. Ich habe die Uhr nur an einigen Tagen in der Woche abends mal eben mit der App synchronisiert und ansonsten die Bluetoothverbindung deaktiviert. So musste die Uhr nur alle ca. 10 Tage mal ans Ladegerät. Allerdings muss man so auch auf die Message und Wetteranzeige verzichten. Lässt man BT dagegen ständig aktiviert, muss die Uhr bereits nach ca. 3 Tagen ans Ladegerät.

Kann man das Armband austauschen?

In der Theorie ja, in der Praxis eher nicht. Die Uhr hat kein handelsübliches Armband, wie man es im Onlinehandel überall kaufen kann. Das ist auch der Grund, warum die Uhr derzeit ungenutzt in der Schublade liegt.

Nach ca. 10 Monaten täglicher Benutzung ist bei mir das Armband gerissen.

Anstelle einer Federachse hat die das Armband eine gabelförmige Befestigung am Uhrengehäuse. Um das Armband zu tauschen, müsste man die Achse irgendwie auseinander drehen können. Zwar befinden sich in den Achsenden jeweils Schlitze, in die man einen kleinen Schraubenzieher stecken könnte, aber der Versuch diese loszudrehen, scheiterte schon im Ansatz. Ich habe es dann mit 2 Zagen versucht, dabei ist jeweils einer der Köpfe abgerissen. Von diesem Effekt hatten auch schon andere User berichtet.

Ein passendes Ersatzarmband habe ich nach langer Suche endlich gefunden, allerdings ohne die passenden Achsen.
Und ohne neue Achsen kein neues Armband…

Fazit

Bis auf das Armband und die zweifelhafte Blutdruckmessung war ich mit der Smartwatch sehr zufrieden. Insbesondere die Design-Varianten fand ich Klasse. Das kaputte Armband trübt nun den Eindruck. Ich werde noch weiterhin versuchen ein passendes Armband mit Achsen zu finden, sodass ich das Teil wieder in Betrieb nehmen kann. Sollte mir das gelingen, werde ich hier im Update berichten.