Infrarotheizung – eine gute Alternative?

Infrarotheizung mit Thermostat, Wandmontage

Nach 20 Jahren, wird dies der erste Winter, in dem wir versuchen werden in Deutschland zu beleiben. Dazu muss mein Wochenendhaus, in dem ich normalerweise nur in den Sommermonaten wohne, winterfest gemacht werden.

Im Wohnzimmer tut eine kleine Außenwand-Gasheizung ihren Dienst und im Schlafzimmer habe ich in den wenigen kalten Nächten, die wir manchmal Mitte April oder auch im Mai noch hatten, eine 30 Euro Konvektor Elektroheizung auf niedrigst möglicher Stufe (800W) laufen lassen.

Dabei hat der Heizkörper zwischen ca. 23:00 Uhr und 8:00 morgens, für etwa 1 Euro Strom verbraucht. Das entspricht bei einen KW/h Preis von 0,35 Euro (Wir haben hier etwas erhöhte Strompreise), ca. 2,8 Kw/h.

Nun gab mir ein Bekannter vor ein paar Tagen den Tipp, mit einer Infrarotheizung zu heizen, denn die würde weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Elektroheizungen, wie Ölradiatoren oder andere Elektroheizungen auf Konvektor Basis.

Ich habe mir daraufhin, erstmal nur zu Testzwecken, für rund 75 Euro, einen 550 W Infrarotheizkörper gekauft.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Während bei einer herkömmlichen Elektroheizung die Luft im Raum umgewälzt und erwärmt wird, heizen die Infrarotstrahlen alle festen Gegenstände im Raum auf, was eine gleichmäßigere und eine angenehmere Wärme im Raum verspricht.

Theoretisch sollte bei einer IR-Heizung also an jedem beliebigen Ort im Raum, die gleiche Temperatur herrschen.

Wie viel Strom verbraucht eine Infrarotheizung?

Ich experimentiere im Moment noch mit dem besten Standort für den Heizkörper. Die erste Nacht stand er auf dem Boden und hat nur etwa 1 Kw/h (0,35 €) verbraucht.

In der 2. Nacht habe ich ihn in erhöhte Position auf einen Schrank gestellt und der Verbrauch war wesentlich höher: 2,6 Kw/h bzw. 90 Cent. Offensichtlich war hier die Distanz zu den Gegenständen im Raum zu groß.

Die Effektivität Wärmestrahlung, nimmt mit zunehmender Entfernung ab. Die Distanz sollte nicht größer sein als 3-4 Meter.

Beim 3. Versuch, habe ich den Heizkörper, wie oben im Bild zu sehen, bereits neben dem Bett an der Wand montiert. In diesem Fall hat der Heizkörper etwa 30 Minuten lang die Umgebung erwärmt und sich dann über das Thermostat abgeschaltet.

Insgesamt wurden in dieser Nacht (23:45 – 8:00 Uhr) nur 0,9 Kw/h Strom (ca. 0,31 €) verbraucht. Das ist nur etwa 1/3 dessen, was der Konvektor vorher verbraucht hat.

Allerdings gab es hier auch eine Diskrepanz zwischen der angezeigten Temperatur am Heizkörper und dem Raumthermometer. Ich musste das Thermostat am Heizkörper auf 19° einstellen, damit das Raumthermometer knapp 16° (angenehme Temperatur zum Schlafen) anzeigt.

Die Daten für den Verbrauch habe ich übrigens von einem Energiekosten Messgerät, das ich dazwischen geschaltet habe.

 

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Im Moment kann ich nur sagen, dass der Heizkörper auf jeden Fall ein eingebautes Thermostat haben sollte, evtl. in Kombination mit einem Timer. Wie ich gesehen habe, gibt es auch Heizkörper ohne Thermostat, da müsste man sich so ein Teil nachkaufen, ansonsten würde der Heizkörper die ganze Zeit durchlaufen und dabei unnötig viel Strom verbrauchen.

Thermostat & Timer an der Infrarotheizung

Es ist wohl auch besser, in größeren Räumen eher 2 kleine, als 1 großen Heizkörper zu verwenden, um die Wärmestrahlung gleichmäßiger im Raum zu verteilen.

Welche Infrarotheizung für welche Raumgröße?

Mein kleines Schlafzimmer hat nur rund 8 m², dafür habe ich mir einen IR-Heizkörper mit 550 Watt gekauft. Man sagt, so ca. 70 – 100 Watt pro m² sollten es schon sein.

Infrarotheizung mit Thermostat, Wandmontage

KESSER® Infrarotheizung

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Ich habe den Heizkörper dann am nächsten Morgen mal probeweise im 16m² großen Wohnzimmer getestet. Da hatte er erhebliche Schwierigkeiten, dass Zimmer auf Temperatur zu kriegen. Da sollten es wohl besser schon 1000 Watt (1KW) sein.

Bei der Auswahl muss man auch die Anzahl der Außenwände und Fenster berücksichtigen und auch, wie gut das Gebäude nach außen gedämmt ist.

Welche Arten von Infrarotheizungen gibt es?

Bei Infrarotheizungen für den Hausgebrauch handelt es sich fast immer um eine flache Platte, die man auf auf den Boden stellen- oder aber auch an der Wand oder unter der Decke montieren kann.

Mein Heizkörper kam in schlichtem Weiß und hat eine Fläche von 60×80 cm und ein Gewicht von etwa 10 kg.

Es gibt solche „Heizplatten“ aber auch als Bild (viele verschiedene Motive) oder als Spiegel für’s Badezimmer. Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Was kostet eine Infrarotheizung?

Je größer, desto teurer. Es gibt kleine Heizkörper mit ca. 400 Watt Leistung schon ab ca. 50 Euro aber für 1000 Watt muss man schon rund 170 Euro auf den Tisch legen. Das ist aber natürlich nur die günstigste Lösung.
Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.