Canon EOS 300D – Was taugt eine 30€ DSLR heute noch?

Erinnert ihr Euch? Auch vor rund 15 Jahren gab es schon gute digitale Fotos. Und auch die analogen Bilder aus dieser Zeit waren nicht schlecht.

Da kann doch eine DSLR aus dieser Zeit auch nicht sooo schlecht sein, oder?

Ich hatte mir im letzten Jahr für meine EOS M10 ein paar günstige Canon EF Objektive gekauft, die ich per Adapter auf die M10 aufgeschraubt habe. Jetzt kam ich auf die Idee, mir eine gebrauchte Canon DSLR zu kaufen, um diese alten Objektive direkt und ohne Adapter verwenden zu können.

Bei Ebay erstand ich also eine ca. 15 Jahre alte Canon EOS 300D (nur Gehäuse) für 30 Euro! Das klang zunächst wie ein echtes Schnäppchen aber ich musste mir noch Batterie, Ladegerät und Speicherkarte (CF) dazu kaufen, um sie final in Betrieb nehmen zu können. Das benötigte Zubehör schlug nochmal mit rund 30 Euro zu Buche.

Die Canon EOS 300D mit dem Yongnuo 50mm Objektiv

Jetzt habe ich also eine alte DSLR für rund 60 Euro und ich war schon nach den ersten Testbildern begeistert, was eine so alte Kamera noch zu Leisten vermag.

Immerhin hatte diese Kamera einst knapp unter 1000 Euro gekostet und galt somit als die erste, für jedermann erschwingliche DSLR. Quasi eine Volks-DSLR.

Natürlich kann die 300D nicht mit den technischen Möglichkeiten moderner DSLRs mithalten, auch nicht mit den billigen.

Canon EOS 300D Rückseite

Der Sensor hat aber schon APS-C Format und produziert Bilder mit 6,3 Megapixeln. Das kleine Display mit nur 1,8″ bietet keinen Live View sondern wird nur für das Menü gebraucht und zum groben durchblättern der erstellten Bilder.

Die Bilder haben ein maximales Format von 3072×2048 (4:3) und können entweder in JPG oder RAW Format ausgegeben werden.

JPEG ist die bessere Wahl

Ich werde mit dieser Kamera nur JPEG Bilder machen, da die maximale Speichergröße der alten CF Speicherkarte für diese Kamera nur 4GB beträgt.

Alle Bild-relevanten Einstellungen können über das große Einstellrad der Kamera ausgewählt werden. Neben den Standard Modis: Auto, P, TV, AV, M und Tiefenschärfeautomatik, stehen noch ein paar Szenen Modis, wie Portrait, Landschaft, Makro, Sport, Nacht und „ohne Blitz“ zur Verfügung.

Das Modus Wahlrad der EOS 300D

Wie gut sind die Bilder?

Je nach verwendetem Objektiv, sind die Bilder knackscharf und haben schöne Farben. Dazu gibt es übrigens noch 6 verschiedene Parameter, auf die man die Kamera im Menü vor-einstellen kann. Dort kann man so Sachen wie Schärfe, Kontrast, Sättigung, und Farbton festlegen.

Dies ist das erste Bild, das ich mit der 300D gemacht habe. Ich war zufrieden!

Von diesen 6 Parametern sind 3 vorgegeben (1,2 & Adobe RGB) und 3 weitere kann man selber festlegen.

Für FB & Instagram reicht es allemal

Canon gibt für die Kamera selber an, dass man von den Bildern problemlos Ausdrucke bis zur Größe von A4 machen kann.

Erste Gehversuche bei Abendlicht mit der neuen alten Kamera

Wenn es aber nicht um Ausdrucke, sondern viel mehr um die digitale Verwendung der Bilder geht, wie auf Webseiten, Facebook oder Instagram, um so besser! Denn dann müssen auch die Bilder aus der 300D meist noch verkleinert werden.

Canon EOS 4000D

Zur Zeit die günstigste DSLR bei Amazon

Die Scene Modis der Kamera sind auch völlig ausreichend, wenn man bedenkt, dass ambitionierte Fotografen sowieso meist im im AV Modus (Blendenvorwahl) oder gar im manuellen Modus fotografieren.

Wo sind die Grenzen der Kamera?

Nun ja, was mich persönlich am meisten stört ist, dass man aufgrund der wenigen Megapixel, nicht mehr so gut Croppen, also einen kleineren Bildausschnitt auswählen kann. Denn dann wird das Bild meistens zu klein und man würde zu viele Artefakte im Bild sehen.

Technische Spielereien, wie Touchscreen, WLAN oder Bluetooth, sucht man bei dieser Kamera natürlich ebenfalls vergebens.

Die EOS 300D ist außerdem eine reine Foto-Kamera. Eine Video Funktion gibt es nicht.

Fazit & Alternativen

Die Kamera macht , was sie soll und ich werde sie auch erstmal behalten und weiter testen. Wer eine günstige gebrauchte DSLR sucht, sollte sich aber vielleicht nach einem der Nachfolgemodelle umschauen, wie die Canon EOS 450D.

Canon EOS 450D

Die gibt es bei Ebay ebenfalls schon für teils unter 100 Euro im Set (Objektiv, Batterie und Ladegerät). Dafür gibt es dann aber auch schon ein 3″ Display und man kann moderne und preiswerte SD Speicherkarten verwenden. Außerdem hat die 450D schon einen 12 Megapixel Sensor.