Opel Meriva 1,7 CDTI

Opel Meriva 1,7 CDTIOpel Meriva 1,7 CDTI

Diese Seite möchte ich meinem Opel Meriva 1,7 CDTI widmen, den ich im Frühjahr 2013 für 3250 Euro gekauft habe und der mich bis heute (2021) nicht im Stich gelassen hat.

Ich möchte hier über die Kosten und die wenigen Probleme berichten, die ich in den nunmehr fast 8 Jahren mit dem Auto hatte.

Bevor ich den Meriva im Mai 2013 bei einem mir vertrauten Straßenhändler gekauft habe, hatte ich immer nur billige Autos der 500 – 800 Euro Klasse, die ich einen Sommer lang fahren und im Herbst als „Winterauto“ schnell wieder abstoßen konnte.

 

Dies war der Tatsache geschuldet, das ich die Wintermonate immer im sonnigen Süden (Philippinen oder Thailand) verbracht habe.

Das war auch mit dem Meriva noch so. Nur, dass ich mir dafür extra ein Saisonkennzeichen für die Monate April bis Oktober geholt habe, um den Wagen dann über mehrere Jahre zu fahren.

Probleme mit dem Meriva 1,7 CDTI

Das einzige wirkliche Problem mit dem Auto entsteht, wenn die Batterie nach einigen Jahren nicht mehr genügend Power hat. Denn dann spielt die gesamte Elektronik und insbesondere die Lenkung verrückt.

Ich durfte das bereits während der Probefahrt erfahren. Der Meriva hatte da wohl schon einige Zeit auf dem Platz gestanden und die Batterie war wohl nicht mehr die beste. Auf der Probefahrt habe ich dann alle elektrischen Verbraucher ausprobiert: Klimaanlage, Fensterheber, Licht, heizbare Heckscheibe und natürlich die Stereoanlage.

Elektrische Servolenkung

Das war wohl zu viel des Guten für die schwächelnde Batterie. Denn als ich gerade wenden und zurückfahren wollte, fiel die elektrisch unterstütze Servolenkung aus. Das äußert sich nicht etwa dadurch, dass das Auto etwas schwerer lenken lässt. Nein, man kann dann fast gar nicht mehr lenken.

Wenn man das Auto mit dem Fehler in eine Werkstatt bringen würde, würden die einem dann schnell mal die Sensoren an der Lenksäule, die Lenksäule selbst oder die Elektromotoren für die Lenkunterstützung austauschen. In jedem Fall eine teure Angelegenheit.

 

Gut zu wissen, dass man diesen Fahler mit einer neuen Batterie beheben kann. Ich selbst bin übrigens durch einen, tief in einem Meriva-Forum versteckten, Hinweis auf den Gedanken gekommen. Ohne diesen Hinweis hätte ich das Auto damals gar nicht gekauft.

Ich konnte den Fehler damals kurzfristig beheben, indem ich das Auto und alle elektrischen Verbraucher ausgemacht und das Auto dann neu gestartet habe.

In der Folge lief der Wagen dann erstmal mit der schwachen Batterie ein knappes Jahr weiter, bevor sich der nächste Fehler einstellte, bei dem ich die Batterie dann endlich getauscht habe.

Motor schüttelt sich

Ich schreibe hier absichtlich „defekte“ Batterie, denn so richtig leer war sie nun auch wieder nicht, denn immerhin sprang der Motor noch an.

Irgendwann allerdings sprang er dann nicht mehr richtig an. Der Motor lief zwar aber er schüttelte sich wie ein Benziner, der nur noch auf 2 oder 3 Zylindern läuft. Beim 2. oder 3. Anlass-Versuch wurde dann aber offensichtlich, dass die Batterie hinüber war.

Motor Opel Meriva A 1,7 CDTI
Opel Meriva 1,7 CDTI Motor

Ich hatte den Wagen dann auch mal an ein Diagnosegerät anschließen lassen und da spielten dann die Sensoren verrückt: Das Testgerät wurde mehrmals zurückgesetzt und bei jedem neuen Anlass-Versuch wurden andere Fehler angezeigt: Vom Turbolader bis zum Zweimassenschwungrad war alles dabei. Nur die defekte Batterie wurde nicht angezeigt.

Wichtig: Alle hier genannten Fehler waren verschwunden, nachdem die Batterie erneuert wurde.

Weitere Fehler oder „Erscheinungen“ durch eine leere oder defekte Batterie

  • Motor schüttelt sich nach dem Anlassen
  • Temperaturanzeige (Kühlwasser) funktioniert nur sporadisch
  • Servolenkung fällt aus (das Auto lässt sich nur noch sehr schwer lenken)
  • Beim Fahren mit Licht und Ventilator (oder Klimaanlage) verliert der Wagen massiv an Leistung. Ich konnte mich kürzlich nur noch so gerade eben in die nächste Ausfahrt retten
  • Das Fahrlicht wird dunkler
  • Kontrollleuchten leuchten sporadisch und abwechselnd auf: ESP, ABS, Airbag etc.

Ich gehe davon aus, dass die gleichen Fehler auch bei anderen Fahrzeugen ähnlicher Bauart auftreten können (Zafira CDTI, Corsa usw.) aber auch bei anderen Fabrikaten. Einfach, weil wegen zu schwacher Batterie die elektrischen Sensoren des Autos verrückt spielen.

Fazit: eine leere oder defekte Batterie erkennt man nicht zwangsläufig daran, das das Auto nicht mehr anspringt.

Opel Meriva Kosten in 8 Jahren

 

Ich habe mir von Anfang an eine Excel Liste gemacht, in der ich alle Kosten für Reparaturen, Ersatzteile und die Anschaffungskosten für den Meriva, zusammen mit dem Kilometerstand eingetragen habe.

Alles in allem hat mich der Wagen in den gut 8 Jahren bisher rund 7500 Euro gekostet. Das ist inklusive der Anschaffungskosten von 3250 Euro. In dieser Zeit bin ich 90.000 Km gefahren. Das macht am Ende rund 8 Cent pro Km.

Größere Reparaturen & Kosten

  • Kauf des Meriva im Mai 2013 bei 138.000 KM: 3250 Euro
  • Zahnriemenwechsel im Juni 2013 bei 140.379 KM: 450 Euro
  • Neue Batterie im Jul. 2014, bei ca.147.000: 126 Euro
  • Neue Bremsen Scheiben & Beläge inklusive Einbau: 185 Euro* (Mai 2015)
  • Neue Bremsleitung wg. TÜV & Achsvermessung (05/2015): 259 Euro
  • August 2015 Reparatur Turboschlauch (Marderbiss): 207 Euro
  • Mai 2017 neuer Achsträger & diverse Kleinteile & Auspufftopf + Einbau wg. TÜV bei 165.000 Km: 440 Euro
  • Bei 165.850 KM Achsvermessung (Spur einstellen): 75 Euro
  • Bei 174.800 Km, im Oktober 2018: Neue Lichtmaschine mit Einbau: 340 Euro
  • Im Mai 2019, bei 176.100 Km Bremsen hinten komplett mit Problemen beim Einbau (Bremssattel fest): 170 Euro
  • Januar 2021, 206.000 KM: neue Batterie gekauft & eingebaut: 69 Euro
  • August 2021, 212.600 KM: TÜV Prüfung (122 €), Nachprüfung (15 €) Bremsbeläge vorne (14 €), Koppelstangen & Federbeine vorne (45 €) Einbau der Teile (190 €): 387 Euro

Zählt man alle hier genannten Kosten zusammen, landet man bei ca. 5.960 Euro. Die Differenz zu oben genannten 7500 Euro ergibt sich aus Kosten für neue Reifen, Winterreifen, TÜV und Ölwechseln.

TÜV 2021 Kosten Update

Ende Juni 2021 musste der Meriva mal wieder zum TÜV! Nach der ersten Durchsicht brauchte ich 2 neue Federbeine vorne, neue Bremsbeläge vorne und 2 neue Koppelstangen. Dank Ebay & Co hielten sich auch diesmal die Kosten in Grenzen: Federbeine & Koppelstangen gabs für zusammen 45 Euro und die Bremsbeläge kosteten 15 Euro. Der Einbau aller Teile, bei zwei Werkstattterminen, lag bei 190 Euro. (150 € für die Federbeine & Koppelstangen und 40 € für die Bremsbeläge. Ach ja, 3,50 für zwei neue Blinkerbirnchen (hinten) kommen auch noch dazu.

Inklusive TÜV HU (122 €) und Nachprüfung (15€) hat der Spaß diesmal also rund 390,- Euro gekostet.

Geringe Kosten für Reparaturen

Ich habe in der Liste oben relativ geringe Preise für die Reparatur des Achsträgers und der Bremsen angegeben. Das rührt daher, dass ich hier eine (freie) Werkstatt an der Hand habe, bei der ich mir die Ersatzteile selber bei Ebay & Co besorgen kann und dann nur für den Einbau bezahlen muss.

Ansonsten hätte der Austausch der kompletten Bremsanlage (4 x Scheiben & Beläge) um die 600 – 800 Euro gekostet.

Screenshot Ebay: Bremsscheiben & Beläge für Opel Meriva A

Gleiches gilt für den Austausch des Achsträgers (zur Zeit 135 Euro neu bei Ebay). Hätte ich das mit original Ersatzteilen über eine Opel-Werkstatt machen lassen, hätte ich den Meriva bereits an der Stelle verschrotten müssen, da die Reparaturkosten den Wert des Wagens überschritten hätten.

Screenshot Ebay

Geringe Kilometerleistung

Wer die Kilometerstände in meiner Kosten-Liste hier nachrechnet, wird feststellen, dass ich in den ersten Jahren (2013 – 2018) nur < 10.000 Km pro Jahr gefahren bin. Das liegt daran, dass das Auto im Winter fast 7 Monate gestanden hat, da ich die Wintermonate im sonnigen Süden verbracht habe.

Meriva 1,7 CDTI eingeschneit

Erst seit April 2019 bin ich durchgehend in Deutschland und fahre den Meriva auch im Winter und seit Mai 2020 auch auf dem Weg zur Arbeit (2 x 42 km an den Wochentagen). In 2020 komme ich daher auch auf die üblichen 20.000 Km.

Der Meriva ist ein wahres Raumwunder

Obwohl der Meriva als „Kleinwagen“ oder „Minivan“ gilt, ist er ein wahres Raumwunder. Immerhin ist das Chassis auf Basis des Opel Corsa aufgebaut, zumindest in der A Version (2003-2009).

Schon der normale Kofferraum reicht aus für den wöchentlichen Großeinkauf mit mindestens 2 Klappboxen, 2 Getränkekisten und diversen Kleinteilen.

Die Rückbank lässt sich in 3 Teilen (linker & rechter Sitz & Mittellehne) umlegen und mit einem kleinen Kniff in eine waagerechte Liegefläche umwandeln.

 

Wenn man die hintere Sitzbank umlegt und den Beifahrersitz ganz nach vorne fährt und klappt und dann noch die Kopfstützen vom Beifahrersitz entfernt, kann man bis zu 2,70 m lange Bretter einladen und dabei noch die Heckklappe schließen.

Allerdings liegen die Bretter dann bis an die Windschutzscheibe und somit auch auf dem Armaturenbrett. Hier sollte man unbedingt eine Decke unterlegen, um das Armaturenbrett nicht zu zerkratzen.

Der Meriva als Mikro Camper

Wie oben schon angedeutet, kann man die Rücksitzbank mit wenigen Handgriffen in eine ebene Liegefläche verwandeln. Klappt man dann noch beide Vordersitze nach vorne und gleicht den entstandenen Hohlraum hinter den Vordersitzen aus, kommt eine Liegefläche von ca. 1,80 x 1,30 m zustande (im hinteren Bereich etwas schmaler, ca. 1,10 m).

Wie man für rund 40 Euro aus dem Meriva einem Mikro Camper macht, könnt ihr in diesem Video sehen:

Eine weitere Idee wäre noch ein 50 Euro Gartenpavillon als Vorzelt zu verwenden. Da kann man dann auch bei schlechtem Wetter mal draußen sitzen.

Für mich ist der Meriva ein rundum gelungenes Auto. Schade eigentlich, dass er nun seit 2017 (in der B Version) nicht mehr gebaut wird.