Alte Märklin Lok digitalisieren

Digitalisierung einer alten Märklin LokSo wird der Decoder eingebaut und angeschlossen

Heute wollen wir uns mit dem Thema befassen, wie man eine alte Märklin Lok preiswert digitalisiert, also mit einem Decoder für digitale Anlagen ausstattet.

Wenn man das bei einem Fachhändler, mit original Märklin Teilen machen läßt, kostet der Spaß ab ca. 70 Euro, inklusive Arbeitskosten und dem Einbau eines Hochleistungsmotor.

Hat man aber nur 10 alte Loks im Repertoire, ist man schon bei rund 700 Euro. Möchte man dann noch die ein oder andere Lok mit Sound und weiteren Sonderfunktionen ausstatten, wird es noch mal um einiges teurer.

Billiger geht es, wenn man es selber macht, einen Decoder von einem Drittanbieter verwendet und auf den Umbau auf Hochleistungsmotor verzichtet.

Die Loks laufen nach dem Umbau dann genau so wie vorher, wobei schon der Decoder für einige Verbesserungen in Sachen Anfahren, Abbremsen und Langsamfahrt sorgt.

Was braucht man alles für den Umbau? An Werkzeug tut es eine kleine Spitzzange, ein Saitenschneider, ein Schraubenzieher und ein paar bunte Litzen mit einem Querschnitt von 0,14mm°.

Zu guter letzt noch einen Lötkolben, der wegen der feinen Lötpunkte und der Wärmeempfindlichkeit des Decoders, nicht mehr als 30W und eine feine Lötspitze haben sollte.

Noch etwas Elektroniklot und natürlich den Decoder, den man einbauen möchte. Wer im Löten nicht so geübt ist, kann sich die Decoder auch mit bereits angelöteten Drähten kaufen. Das kostet dann rund 1-2 Euro pro Decoder mehr.

Ich habe zum Umbau meiner alten Loks einen TAMS LD-W-32 Decoder verwendet. Die gibt es schon ab rund 15 Euro im Onlinehandel.

Beim Umbau einer alten Märklin Lok, wird im Prinzip einfach der alte elektromagnetische Fahrtrichtungs-Umschalter gegen den Decoder ausgetauscht.


 

Dazu wird der Decoder an gleicher Stelle einfach mit dickem, Doppelseitigem Klebeband in der Lok angeklebt, das verhindert gleichzeitig einen elektrischen Kontakt mit dem Gehäuse der Lok.

So ein einfacher Decoder hat in der Regel folgende Lötpunkte oder angelötete Drähte, die mit den entsprechenden Lötstellen der Lok verbunden werden müssen:

  • Masse (Gehäuse der Lok)
  • Mittelleiter (Schleifer der Lok)
  • Licht vorne und hinten (getrennt & fahrtrichtungsabhängig)
  • 2 Drähte an die Feldspule des Motors
  • Drossel des Motors

Wenn man die Lok schon mal offen vor sich liegen hat, kann man bei der Gelegenheit auch gleich eine Reinigung des Innenlebens des Motors vornehmen.

Wenn dieser stark verdreckt ist, erzeugt er Funken und die können das Digitalsignal empfindlich stören. Um den Motor auseinander nehmen zu können, kann es sein, dass man den ein oder anderen Draht davon ablöten muß.

Daher am besten vorher ein Foto davon machen, damit man die Drähte nachher wieder richtig anlöten kann.

Digitalisierung einer alten Märklin Lok
So wird der Decoder eingebaut und angeschlossen

Dann am besten zuerst alle notwendigen Drähte an den Decoder anlöten, bevor man die Gegenseite an die entsprechenden Stellen der Lok anlötet.

Ist alles angelötet folgt ein kurzer Funktionstest auf einem Testgleis, bevor man schließlich vielleicht noch den ein oder anderen Draht ablängt und den Decoder einklebt.

Man muß auch darauf achten, dass das Licht der Lok in Fahrtrichtung leuchtet. Wenn es verkehrt herum ist, lötet man am besten die beiden Drähte an der Feldspule um und schon stimmt es.

Bei dem o.a. TAMS Decoder gibt es noch die Besonderheit des gemeinsamen Rückleiters, den man für die Lampen verwenden kann, wenn diese zu stark flackern.

Man muß dann aber beide Lampen elektrisch von der Lokmasse trennen, sonst wird der Decoder zerstört. Dieses Vorgehen bietet sich auch an, wenn man die vorhandenen Birnchen in der Lok gegen LEDs austauscht.

Diese verbrauchen deutlich weniger Strom als die alten Lämpchen und belasten so den Decoder und den Trafo der Anlage nicht so stark.