Vor einigen Wochen habe ich mir ein Ultraschall Reinigungsgerät gekauft, um damit einige meiner alten Märklin Loks im Ultraschallbad zu reinigen. Das Gerät gabs damals im Aldi, es hat 50 Watt und fast ca. 1 Liter Wasser oder eine andere Reinigungsflüssigkeit. Für die Loks einer Modelleisenbahn bietet sich statt Wasser auch Reinigungsöl an.
Ich habe das aber mit Wasser und etwas Spülmittel an einer alten Märklin E-103 (3054) probiert, der ich bereits vor einigen Jahren schon mal einen Decoder verpasst hatte. Jetzt hatte ich mich mal wieder hingesetzt und die ganzen Loks durchgetestet und festgestellt, dass diese spezielle Lok auch eine Reinigung gut vertragen könnte.
Da man bei so einem alten Schätzchen nicht viel falsch machen kann, kam nur die Gelegenheit gerade richtig.
Ultraschall Reinigungsgeräte haben den Vorteil, die zu reinigenden Teile auch an den Stellen zu reinigen, die für einen Lappen oder Q-Tipps nur schwer oder gar nicht zugänglich sind. Die Geräte kosten so um die 30-40 Euro und man kann damit auch andere Sachen, wie Brillen, Uhren oder CDs und DVDs reinigen.
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Als Warnung gleich vorneweg:
Man sollte nicht die ganze Lok in der Reinigungsflüssigkeit fluten. Insbesondere elektronische Bauteile wie der Decoder oder geschlossene Motoren (bei DC Loks), sollte man von der Flüssigkeit fernhalten. Auch die Finger (oder andere Körperteile) sollte man nicht im laufenden Betrieb in die Flüssigkeit halten. Das würde zur Zerstörung bzw. Abnutzung der Knochen und Gelenke führen.
Die Reinigungsflüssigkeit wird während des Ultraschallbetriebs warm oder sogar heiß, je nachdem wie lange man den Reinigungsvorgang laufen lässt.
Ich habe bei meiner Lok das komplette Drehgestell mit dem Motor ausgebaut und dazu auch alle Drähte abgelötet. Vorher sollte man sich mit dem Handy schnell noch das ein oder andere Foto machen, damit man nachher auch die richtigen Drähte wieder an die richtige Stelle anlötet.
Als Reinigungsflüssigkeit habe ich Wasser mit etwas Geschirrspülmittel verwendet. Das Spülmittel dient dazu die Oberflächen-Spannung aus dem Wasser zu nehmen und hat außerdem eine Öl- und Fettlösende Wirkung.
Das Reinigungsgerät hat eine Timer Funktion. Ich musste in meinem Fall zweimal hintereinander die längste Zeit von 600 Sekunden anwenden, wobei ich zwischendurch auch noch mit einer Zahnbürste die zugänglichen Teile wie Räder und Zahnräder abgeschrubbt habe.
Welche Teile werden gereinigt und welche nicht?
Ich habe das komplette Drehgestell mit Rädern und Zahnrädern, den Feldmagneten, den Anker und das Motorschild, allerdings ohne die Kohlen und Bürste, in das Reinigungsgerät gelegt.
Das gesamte Lok-Gehäuse und insbesondere den Decoder darf man nicht in die Flüssigkeit legen. Der Ultraschall könnte die Lackierung beschädigen oder ablösen und die Flüssigkeit würde wohl den Decoder zerstören.
Während der Reinigung färbt Reinigungsflüssigkeit durch den abgelösten Staub, Öl und Fettreste dunkel. Daran kann man auch den Erfolg des Reinigungsbades sehen.
Wenn alles schön sauber ist, muss man natürlich den Motor und das Drehgestell wieder zusammenbauen und die vorher ab gelöteten Drähte wieder anlöten. Hoffentlich hattet ihr Euch vorher ein Foto gemacht…
Zum Schluss dann noch einen winzigen Tropfen Öl auf die beweglichen Teile und ein Funktionstest und das wars dann mit der Ultraschallreinigung.